Was sind OBS Docks?
Die unterschiedlichen Docks sind als eigene Fenster bzw. Kacheln in OBS hinterlegt. Du kannst jedes einzelne Dock mittels Drag and Drop bewegen oder sogar aus OBS herausnehmen, entfernen und wieder hinzufügen, die Größe ändern und auch innerhalb der Docks Änderungen vornehmen.
Um zu verstehen, woher der Name kommt, müssen wir kurz technisch etwas mehr in die Tiefe gehen: “Dock” ist eine Standard Qt Terminologie (Software Entwicklung). Docks werden auch QDockWidget genannt. Da die OBS-Oberfläche in Qt geschrieben ist, wurde dieser Name auch übernommen. Es ist also ein Standardbegriff für diese Art von Benutzeroberfläche. Microsoft nennt es zum Beispiel eine Docking-Schnittstelle und verwendet es auch ausgiebig in Visual Studio.
Docks unterstützen dich dabei, deinen Stream zu steuern, ihn mit Szenen, Quellen und co. zu verfeinern, dein Audio darüber zu steuern und vieles mehr. Außerdem ist es möglich, zusätzliche Docks mittels Plugins hinzuzufügen. Wenn du dich zum Beispiel mit Twitch verbindest, erscheinen neben den Standard Docks noch ein Chat-Dock und ein Dock mit Streaminformationen. Wir behandeln aber in diesem Kapitel hauptsächlich die Standard Docks, da jeder mit diesen Docks arbeitet und die externen Docks bei jedem anders sein können.
Szenen, Quellen und Audio-Mixer - die Standard Docks
OBS hat sechs Docks, die in das Broadcasting-Tool integriert sind: Szenen, Quellen, Audio-Mixer, Szenenübergänge, Steuerung und Statistiken. Wir gehen grob auf die jeweiligen Docks näher ein - zu jedem Dock wird es aber noch eigene Kapitel geben. Stay tuned!
Szenen
Stell dir vor, dein Stream wäre ein Film. Fast jeder Film hat einen Beginn, eine Handlung und einen Abspann. So in etwa kannst du dir auch deine Szenen vorstellen. Viele Streamer haben eine Startszene zu Beginn, dann Szenen, in denen sie plaudern oder spielen (je nach Kategorie), und zum Schluss gibt es noch eine Endszene.
Szenen und Quellen gehen Hand in Hand gehen. Du kannst zwar eine Szene ohne Quellen haben, jedoch wirst du dann im Stream nichts sehen. Eine Quelle ohne Szene zu erstellen ist gar nicht erst möglich. In einer Szene sind meist mehrere Quellen.
Quellen
Die Quellen sind ein essentieller Teil deines Streams, denn im Quellen-Dock kannst du alles einstellen, was im Stream zu sehen sein soll. Hast du eine Szene erstellt, kannst du sofort Quellen hinzufügen.
Was für Quellen du brauchst hängt ganz davon ab, was du streamen möchtest. Wenn du nur Just Chatting streamst, bräuchtest du theoretisch nicht mehr als eine Videoaufnahmegerät-Quelle mit deiner Kamera und evtl. eine Quelle mit dem Chat - sei es als Browser-Quelle oder von einem externen Tool wie OWN3D Pro.
Audio-Mixer
Im Audio-Mixer kommt dein Sound zusammen: Hier siehst du alle Ein- und Ausgänge, die dein Stream hört. Dazu zählen zum Beispiel Desktop-Audio, Mikrofon, Quellen wie Alerts und eben alles, was einen Sound erzeugt. Bei jedem einzelnen Sound kannst du die Lautstärke ändern, den Sound komplett stumm schalten, die Eigenschaften anpassen oder dem Sound einen Filter verpassen. Der grün-gelb-rote Balken bei jeder Soundquelle zeigt, wie laut jene Quelle ist.
Szenenübergänge, Steuerung und Statistiken - die Standard Docks
Szenenübergänge
Wenn du Szenen wechselst, zum Beispiel von der Startszene in die Spieleszene, ist es möglich, bei “Szenenübergänge” (oder auch Transition in Englisch) einen spannenden Effekt für die Überblendung einzubauen. OBS hat dabei schon einige Übergänge integriert.
- Bei Schnitt handelt es sich, wie man es schon vom Namen ableiten kann, um einen harten Schnitt in die nächste Szene - ohne viel Schnickschnack
- Bei Überblende hast du einen weicheren “Schnitt” in die nächste Szene.
- Mit Swipe schiebst du eine Szene mit der nächsten auf die Seite oder die kommende Szene “überlappt” visuell die alte Szene. Von welcher Seite die Szene kommen soll kannst du auch definieren.
- Eine Stinger ist schon etwas komplexer. Darin kannst du zum Beispiel ein Video hochladen, welches als Übergang zur nächsten Szene dienen soll. Die meisten Streamer nutzen den Stinger, da man den Übergangseffekt individuell auf den eigenen Stream anpassen kann. Wie so eine Transition aussieht, kannst du dir mal auf OWN3D.tv anschauen.
- Der Farbübergang funktioniert ähnlich wie die Überblende, aber man kann einstellen, welche Farbe man gern hätte
- Beim Lumpa wipe hast du viele verschiedene Übergangseffekte hinterlegt. Du kannst aus mehr als 30 Standard-Effekten wählen.
Steuerung
Im rechten unteren Dock befindet sich die “Steuerung”. Egal ob du streamst, eine Aufnahme machst oder eine virtuelle Kamera: Wenn du loslegen möchtest, findest du die Startknöpfe dazu in diesem Dock. Hast du einen Stream, eine Aufnahme oder die virtuelle Kamera gestartet, kannst du mit erneutem Klick auf den jeweiligen Button deinen Stream, die Aufnahme oder die Kamera wieder stoppen.
Außerdem kannst du auch den Studio-Modus aktivieren, mit dem du Live während dem Stream Anpassungen in der Szene vornehmen kannst, ohne dass es jemand merkt, oder deine Einstellungen öffnen. Auf die Einstellungen sind wir bereits im vorherigen Kapitel näher eingegangen, aber falls du nochmal einen genaueren Blick reinwerfen möchtest, kannst du das hier tun!
Wenn du OBS schließen möchtest, kannst du hier auch auf Beenden klicken.
Statistiken und Daten
Möchtest du wissen, wie stabil dein Stream läuft, kannst du das innerhalb der Statistiken abchecken. Dieses Dock ist nicht von Haus aus in der Benutzeroberfläche aktiv. Jedoch sind gerade diese Statistiken wichtig, da du damit im Blick hast, ob deine Zuschauer den Stream flüssig übertragen bekommen.
Sollte OBS zum Beispiel Frames auslassen durch Renderverzögerung oder überspringen durch Codierungsverzögerung, wird dir das hier direkt angezeigt. Auch wenn du Netzwerkprobleme hast, weil zum Beispiel dein Internet Probleme macht oder im Hintergrund aus versehen ein Download läuft, wird dir das sofort bei Ausgelassene Frames (Netzwerk) angezeigt. Hat OBS ein grobes Problem erkannt wird dies auch in der Statistik orange oder rot markiert.
Daher hänge dir dieses Dock unbedingt in die OBS Benutzeroberfläche dazu. Wo du es platzieren möchtest ist dabei ganz dir überlassen. Hauptsache du hast deine Statistiken im Blick.
Fixieren & Zurücksetzen
Hast du deine Docks, die du benötigst, definiert, kannst du in “Ansicht” > “Docks” die “Benutzeroberfläche fixieren”. Damit verhinderst du, dass du ausversehen ein Dock löscht oder verschiebst. Mit Klick auf “Benutzeroberfläche zurücksetzen” bringst du die Standardeinstellung der OBS Benutzeroberfläche wieder zurück. Die Inhalte der Docks werden dabei nicht zurückgesetzt, sondern nur die Positionen der Docks.