Seit einigen Monaten lassen Hot Tub Streamer auf Twitch von sich reden. Die meist leicht bekleideten Frauen setzen sich in den Whirlpool und chatten mit ihren Zuschauern. Kein Gaming, kaum interessante Aktionen, wenig Aufwand – und viele Twitch-Fans fahren voll drauf ab. Das Prinzip ist einfach: wenig Haut – große Beliebtheit. Während die meisten Streaming-Neulinge einiges an Arbeit aufwenden, um einigermaßen bekannt zu werden und ihr Hobby zum Beruf zu machen, werden viele Streamer mit dem „Hot Tub“-Prinzip sprichwörtlich über Nacht zum Twitch-Star.
Mit einem ausgeklügelten System schrappen sie immer gekonnt und haarscharf an den Twitch-Richtlinien vorbei und umgehen somit offizielle Sperren und Bans. In der Community hagelt es deshalb seit einiger Zeit an Kritik. Nicht nur gegen die Streamer, sondern auch vermehrt gegen die Streaming-Plattform selbst, die es erlaubt, offensichtlich „nicht jugendfreie“ Inhalte zu senden. Immerhin ist Twitch bereits für Menschen, die das dreizehnte Lebensjahr erreicht haben, vollumfänglich und uneingeschränkt nutzbar. Es gibt zwar auch Kanäle, die „ab 18“ eingestuft sind, doch mit einem einfachen Klick auf den „Einverstanden“-Button lässt sich diese Hürde für jeden neugierigen Heranwachsenden umgehen.
Kreative Kritik – Sharperka setzt Platscher ein
Eine überaus Kreative Herangehensweise, diese umstrittene Thematik zu kritisieren, legt nun die Streamerin Sharperka an den Tag. Die Creatorin, die sonst in Animal Crossing zu Hause ist, verkleidete sich in einem ihrer vergangenen Streams nämlich als das Pokémon Karpador und unterhielt ihre Zuschauer aus einem viel zu kleinen und quietschbunten Planschbecken. Diese Parodie des vorherrschenden Trends war sicherlich an all die Streamer gerichtet, die meinen, es würde als Unterhaltung genügen, sich in ein Becken mit Wasser zu setzen und mit dem Chat zu plaudern.
Das Witzige an der Sache: Karpador ist mit Abstand das nutzloseste Pokémon der ersten Generation. Es besitzt nur eine einzige Attacke – Platscher und diese richtet beim gegnerischen Pokémon absolut keinen Schaden an. Es liegt nur dort, planscht herum und ist sonst zu nichts anderem zu gebrauchen. Sharperka dreht den Spieß also um und macht auf einen Trend aufmerksam, der eigentlich nicht der Rede wert sein sollte.
Auch deutsche Creator sind genervt von der sogenannten „Hot Tub“-Meta – MontanaBlack spricht Klartext
Der Twitch-Hype geht natürlich auch nicht spurlos an die größten Creator der Plattform vorbei. So sprach sich auch der berüchtigtste deutsche YouTuber & Streamer Marcel Eris aka MontanaBlack gegen die fragwürdigen Machenschaften der Hot Tub Streamer aus. Auf Instagram lässt der 33-Jährige seinen Unmut freien Lauf, präsentiert seiner Community Beispiele anhand diverser Clips und Bilder fragt im Anschluss, wie es möglich sein kann, dass so etwas auf Twitch erlaubt ist. Im gleichen Atemzug adressiert er seine Aussagen direkt an die Zuständigen bei Twitch mit der Aufforderung, unbedingt etwas gegen diesen Trend zu unternehmen.